Van de Prüm speje
Einen Strahl Tabaksaft ausspucken.
Das ist die wörtliche Bedeutung. Gewöhnlich wird es jedoch in übertragendem Sinne benutzt:
Sich nichts daraus machen, z.B.: “stellt sich op et andere Been en spejt es van de Prüm”, das Lebensmotto der Klever “Schüsterkes”.
Ärgerlich reagieren, einen anfahren, z.B.: “Henneke spo’j ers van de Preum än seij: ‘Frät gej dat Greij?’” (Emmericher Mundart).
Mal tüchtig die Wahrheit sagen, z.B. “Van de Prüm gespejjt”, damals eine Kommentarspalte des Klever Wochenblatt.
Richtig loslegen, z.B. “wej speje van de Prüm”, ein Karnevalsmotto der Keppeler Queeckespiere.
Das ostniederländische “van de Pruume spiejn” hat genau die selben Bedeutungen. In der Hochsprache gibt es diesen Ausdruck nicht. Heutzutage gibt es kaum noch jemand der Tabak kaut. Gerade in platten Redensweisen haben alte Gewohnheiten eine lange Überlebensdauer. Ein anderes Beispiel ist das ostniederländische “Schur düür de Been”. Das bedeutet “Rüffel”. Es verweist auf einer weniger sympathischen Methode um ein Pferd in Bewegung zu kriegen. Und das während die Landwirte schon jahrzehntelang “lekker op de trekker” sind!