Sseter

Es ist eine Eigenart unseres Dialektes, dass einige Begriffe mit Doppel-S beginnen. Was die Regeln der (hochdeutschen) Grammatik nicht erlauben, hier ist es möglich, ja sogar notwendig. Z.B. beim Begriff Ssupp. Zwar wir der Dialektkundige die Suppe auch erkennen wenn sie "Supp" oder "Zupp" gesprochen wird aber die richtige Aussprache liegt dazwischen (ist jedoch lokal unterschiedlich). Das gleiche gilt u.a. auch für das Wort "Sseeter." Als "Sseeter" bezeichnete man z.B. den "Sud" (Piepenseiwer), der mit der Zeit in einer Tabakspfeife entstand und der - entgegen der Pfeifenraucher-Etikette - je nach Menge ausgeklopft oder abgelassen wurde, um die Pfeife erneut zu stopfen. Aber auch am Mittagstisch fand der Begriff Anwendung. "Denn löpt de Sseeter den Mond herütt" hieß es, wenn jemand eine allzu "feuchte" Art zu essen hatte. "Sseeter" entstand auch in der Badewanne. Zu einer Zeit, als Vater, Mutter und fünf Kinder (meist auch in dieser Reihenfolge) im gleichen Wasser badeten, blieb nach ablaufen der inzwischen lauwarmen Brühe ein Schmutzrand in der Wanne zurück. Der zeigte an:"Bis hierher hat das Wasser gestanden" Diesen Schmutzrand nannte man ebenfalls Sseeter.


Redaktion 27.3.2006

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